An heißen, sonnigen Tagen reichert sich bodennahes Ozon an – ein starkes Oxidationsmittel, das beim Einatmen weit in die Lungen vordringt und dort akute wie chronische Schäden auslösen kann. Sportler, die in dieser Zeit besonders tief und schnell atmen, nehmen deutlich mehr Ozon auf und setzen ihren Herz‑Kreislauf‑Apparat sowie die Atemwege unter Stress.
1. Was schädigt Ozon?
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Zellmembranen der Atemwege: Ozon greift ungesättigte Fettsäuren in der surfactant‑reichen Schicht der Alveolen an und bildet reaktive Ozonide, Peroxide und Aldehyde.
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Endothelzellen der Blutgefäße: Durch oxidativen Stress wird die Gefäßinnenhaut geschädigt, was Entzündungen, arteriosklerotische Prozesse und gestörte Blutgerinnung fördert.
2. Wie entsteht die Schädigung?
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Lokale Entzündungsreaktion: Ozon reizt die Schleimhäute – Husten, Atemnot und vorübergehende Lungenfunktionseinschränkungen sind die Folgen.
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Systemische Inflammation: Proinflammatorische Botenstoffe gelangen ins Blut und können zu gestörter Gefäßelastizität, erhöhtem Blutdruck und begünstigter Thromboseneigung führen.
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Autonom‑nervale Effekte: Modulation des Herzrhythmus mit verlängerter QT‑Zeit und erhöhter Sympathikusaktivität steigert das Risiko für Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen) und akute kardiovaskuläre Ereignisse (Herzinfarkte).
3. Tageszeitlicher Verlauf und bis 19 Uhr hohe Werte
Die Ozonkonzentration erreicht ihr Maximum zwischen 14 und 16 Uhr, kann aber bei stabiler Schönwetterlage noch bis etwa 19 Uhr auf hohem Niveau bleiben. Für Ausdauersport im Freien bedeutet das:
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≤ 180 µg/m³: unbedenklich
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180–360 µg/m³: Verlegung ins Morgenlicht vor 11 Uhr oder in den späten Abend nach 19 Uhr
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> 360 µg/m³: Indoor‑Training empfohlen
Tipp für Sportler: Kontrolliere lokale Ozon‑Apps oder die Seite des Umweltbundesamts, plane dein Workout in kühleren Morgen‑ oder Abendstunden und setze bei Bedarf auf Hallentraining, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu schützen.
Tipp für Düsseldorfer: Für Düsseldorf bekommen Sie tagesaktuelle Messwerte auf der Homepage der Landeshauptstadt.
Wenn Sie mehr über die genauen Grenzwerte, Risikogruppen und praxisnahe Trainingspläne erfahren möchten, sprechen Sie uns für eine individuelle Beratung gerne an!